Websites kleiner Unternehmen Teil 1: Das Problem

bedienungsanleitung für den neuen router

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von leicagirl (photocase.de)

30.5.2012

Kleine Unternehmen haben meist keine Zeit und nicht das Hintergrundwissen, um sich im Netz vernünftig zu präsentieren. Aber sie brauchen keine Fertigbaukästen für ihre Website, sondern zunächst mehr Auseinandersetzung mit dem Medium.

In letzter Zeit hatte ich mit einigen kleineren Unternehmen zu tun, die ihren Internetauftritt überarbeiten wollen. Sie sind mit ihrer aktuellen Seite nicht richtig glücklich. Sie finden sie unpersönlich oder zu wenig lebendig. Es ist zu umständlich oder unmöglich, sie zu bearbeiten. Ich habe mir ihre Websites und die ihrer Mitbewerber angeguckt und bin zu folgenden Ergebnissen gekommen:

Ich will mal eine Artikelreihe versuchen, die kleinen Unternehmen etwas Orientierung bietet, wie sie die Sache mit der "Homepage" angehen sollen.

Hier die Kurzfassung für die ganz Eiligen:

In diesem ersten Teil geht es um die Frage, warum schnelle Lösungen nicht wirklich helfen.

Professioneller Schein, blasses Sein

Nach der ersten Welle der Do-it-yourself-Homepages mit knalligen Farben, laufenden Schriften und animierten GIFs (nennen wir es mal das 'Times New Roman'-Zeitalter) sind wir nun in der Arial-Epoche angekommen: Standard-Templates, dezente Farbpaletten und Ausklapp-Menüs allüberall. Der Vertrieb der Internetservice-Provider hat ganze Arbeit geleistet.

Kein Wunder, dass die Netzbesucher sich wie ausgehungert auf Facebook stürzen. Weite Teile des Internets sind mittlerweile so keimfrei wie der Clean Room einer Chipfabrik. 1&1, Strato, etc. haben ihre Homepagebaukästen, Werbeagenturen ihr Typo3 und der Rest installiert ruckzuck ein Wordpress oder Joomla. Mit diesen Softwarepaketen ist schnell mal was eingerichtet. Aber was? Da liegt der Hase im Pfeffer.

Dieses 'Was', das unbestimmte, immer übersehene Etwas, dieser Wunsch nach dem Rezept, das den Prinzen nicht mehr wie einen Frosch aussehen lässt, taucht schon in der Aufgabenstellung auf: "Wir müssen mal was an unserer Internetseite machen". Danach fallen Schlagwörter wie 'Facebook', 'Suchmaschinenoptimierung' oder 'Newsletter'. Das ist der richtige Zeitpunkt, dem potenziellen Kunden klar zu machen, dass ein Frosch selbst im Smoking und auf der Bühne nur ein Frosch bleibt.

Wenn Sie nur einmal die Woche E-Mails bearbeiten und gelegentlich bei Google suchen, bekommen Sie kein Gespür für die Gewohnheiten und Ansprüche heutiger Internetnutzer. Für ein Friseurgeschäft oder einen Zeitschriftenladen ist das vielleicht nicht geschäftsentscheidend, aber ein Immobilienmakler, der wie seit Jahrzehnten immer nur Zeitungsanzeigen schaltet, braucht sich über rückläufige Provisionen nicht zu wundern.

Internet ist keine Dienstleistung, die Sie delegieren können. Das Internet hat unseren Alltag schneller und tiefgreifender verändert als Radio oder Fernsehen. Über die mobilen Geräte wie Smartphones oder Tablet-Computer ist es überall verfügbar. Die Generationen ab 1990 suchen Informationen fast ausschließlich im Netz, sie haben sogar ihre sozialen Kontakte dort - manchmal sogar vor allem dort.

Sie sollten Ihre Internetseite nicht als Werbemaßnahme begreifen (es ist nebenbei gesagt oft das Problem größerer Unternehmen, dass sie das Internetangebot von der Marketingabteilung betreuen lassen). Werden Sie Teil des großen, weltweiten Netzes! Lernen Sie die Möglichkeiten zur Verbesserung der internen Abläufe kennen und entdecken Sie die geschäftliche Chancen, die es bietet.

Wie das aussehen kann, erfahren Sie im zweiten Teil Willkommen im Web.

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