Ist Google doch nicht böse?

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Bald in China nicht mehr erreichbar? Google.cn

13.1.2010

Googles Suchergebnisse in China werden nicht mehr zensiert.

Das ist natürlich ein Paukenschlag. Der weltgrößte Suchmaschinenanbieter nimmt in Kauf, auf den weltgrößten Zukunftsmarkt China zu verzichten, weil möglicherweise staatlich bezahlte Hacker versucht haben, auf die Mailkonten von chinesischen Menschenrechtlern zuzugreifen.

Google hat nun beschlossen, auf die freiwillige Zensur seiner Suchergebnisse in China zu verzichten. Auch auf die Gefahr hin, dass die chinesischen Behörden Google.cn sperren. Als Begründung nennt der Chefjustiziar von Google David Drummond neben den Angriffen die Versuche der chinesischen Behörden im letzten Jahr, die freie Meinungsäußerung im Netz zu 'begrenzen'.

Aber was hat wirklich zu dieser drastischen Entscheidung geführt? Hatte Google die Nase voll von der Bevormundung? Sind sie gekränkt, weil es die Chinesen geschafft, haben, in die Google-Infrastruktur einzudringen? Oder versuchen sie ein Zeichen zu setzen, dass Google immer noch auf der Seite der Guten steht?

Ist es eine symbolische Aktion, um der wachsenden Kritik an Googles Geschäftspolitik entgegen zu wirken, die der Spiegel gerade in einer Titelgeschichte nachgezeichnet hat? Wenn ja, dann hat sich der Datenkrake mit dem großen Drachen zumindest einen würdigen Gegner gesucht.

Meinen Respekt haben sie auf alle Fälle für diesen Schritt.

 

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